Make Europa great (again)!
Von den einen befürchtet, von den anderen ersehnt – Trump wird der 47. Präsident der USA. Was uns Europäern dabei klar sein sollte, auch wenn Trump nicht gewonnen hätte, den USA geht es, anders wie unserer Regierung, vorrangig um ihr eigenes Land. Trump spricht dies nur klar und deutlich aus.
Das nun gefordert wird, dass „… die EU beweisen muss, dass sie die Idee der europäischen Souveränität mit Inhalt füllen kann. Und dass es ihr gelingt, gegenüber den USA geschlossen aufzutreten. …“(1) kann ich nur begrüßen, alleine glauben kann ich es nicht. Es ist wie so oft im Leben und natürlich auch in der Politik. Erst wenn das lange voraussehbare und trotzdem ignorierte eingetreten ist, dann soll gehandelt werden. Und das Trump „versuchen (wird), die EU zu schwächen, in dem er Mitgliedstaaten gegeneinander ausspielt“(1), kann ja auch nur ein Witz sein. Das schaffen wir in Europa schon selbst. Sehr schön auch die Forderung an die EU „eine klare Führungsrolle zu übernehmen“. Das werden Transantlantiker wie Herr Merz weiterhin zu verhindern wissen.
Unser Kanzler fordert nun zur weiteren Finanzierung des Ukraine-Krieges „eine Ausnahmeregelung zur Schuldenbremse“(2), den Gegner dieser Idee hat er ja gestern aus der Regierung geschmissen. Das damit ein Krieg finanziert werden soll, statt damit der dahinsiechenden Wirtschaft zu helfen und den weiteren Zerfall der sozialen Systeme aufzuhalten, zeigt, dass diese Regierung weiter an ihrer werteorientierten Politik festhält. Im Gegensatz zu den USA, die den Fokus auf ihr Land und ihre Bürger legen und über ein schwaches Europa nur erfreut sein können. Dabei ist es egal, wer im Weißen Haus das Sagen hat. Der Demokrat Biden z. B. hat dafür gesorgt, dass wir teure und dreckige Energie aus den USA beziehen. Der Umweltschutz spielt da für die Grünen keine Rolle, wichtig ist nur, dass es „wahre“ Demokraten sind, die uns beliefern. Auch, dass wir in Amerika als „Vasallen“ bezeichnet werden, ändert nichts am Verhalten unserer Politiker. Frankreichs Präsident hingegen spricht solche Dinge klar an (https://www.deutschlandfunk.de/macron-ruft-europa-zu-mehr-unabhaengigkeit-auf-kein-vasall-der-usa-102.html).
In dem Sinne freue ich mich, dass nun Trump Präsident wird. Vielleicht führt dies nun zu Situationen, in denen Europa nicht mehr anders kann, als sich endlich seiner Stärke bewusst zu werden und zusammenzuarbeiten.
(1) https://pressreader.com/article/281556591341794
(2)