Zum Inhalt springen
Kategorien:

Kernkraft – Populismus, Heilsbringer oder eine wirkliche Alternative für Deutschland?

Beitrags Datum:
Anzahl Kommentare: keine Kommentare

Über den Sinn und Unsinn, dass man für die Kommunalwahl mit einem Plakat wirbt, auf dem „Pro Kernkraft“ steht, sei mal dahingestellt. Ich möchte hier einmal kurz ein paar sachliche Informationen zu dem Thema aufführen.

Der Atomausstieg in Deutschland war eine politische Entscheidung im Jahr 2011, übrigens zu einer Zeit als die CDU das Land regierte. Im April 2023 wurden dann die drei letzten Atomkraftwerke endgültig abgeschaltet. Nun hat Deutschland im 3. Quartal 2023 mehr Strom importiert als 2022. Es zeigt, dass, logischerweise, die Grundversorgung in der sonnenärmeren Zeit vorher u. a. auch durch Kernkraft abgedeckt wurde. Hier spielen jedoch z. B. auch die Anforderungen durch Unternehmen (Konjunktur), Strompreise und andere Dinge eine Rolle. Also pauschal zu sagen, daran ist die Abschaltung schuld, wäre zu einfach. Aber überraschenderweise gingen trotzdem nirgends „die Lichter aus.“ Wir haben inzwischen weniger das Problem alternativen Strom zu erzeugen, sondern ihn zu speichern. Darauf sollten wir uns jetzt konzentrieren und nicht vorhandene Möglichkeiten abschalten.

Aber nun zurück zum Thema. Kann man denn ein heruntergefahrenes Kernkraftwerk einfach so wieder hochfahren? Die Antwort lautet nein. Ein Kraftwerk benötigt z. B. Genehemigungen. Diese erfordern wiederum Prüfungen und oft auch Investitionen. Wenn bekannt ist, das ein Kraftwerk stillgelegt werden soll, dann werden die Betreiber natürlich weder eine Genehmigung verlängern wollen, noch Geld und Zeit in diese Prozess investieren.

Weiterhin benötigt man ja Brennstäbe. Diese müssen natürlich auch erneuert werden. Auch diese Investitionen tätigt ein Betreiber nicht mehr, wenn die Stilllegung droht. Und die Beschaffung von Brennstäben erfolgt über das Ausland. In Deutschland war so etwas politisch nicht gewünscht (in Gorleben gibt es übrigens auch eine Anlage, die nie in Betrieb gegangen ist). Die Lieferzeiten können dabei bis zu 2 Jahre betragen.

Der Bau neuer Kraftwerke dauert viele Jahre und kostet gewaltige Summen. Dieses Geld sollte besser in Technologien gesteckt werden, die Zukunft haben. Selbst in Frankreich, dem Land mit langer Erfahrung in der Kernkraft, verzögern sich Reparaturen und Neubauten erheblich, die Kosten steigen.

Zusamengefasst: Es ist blanker Populismus und Wahlkampfgedöhne, mit Kernkraft als zukunftssichere Form der Energieerzeugung zu werben. Deutschland sollte Vorreiter bei alternativen Energien und Speichertechniken werden. Hier geht es z. B. auch um Effizienz und Haltbarkeiten. Und in diesem Markt kann sehr wohl viel Geld verdient werden, wenn man es denn will.

Und wenn etwas Hysterie verbreitet, das sind es Plakate dieser Art.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert