Filterblasen (1)
Ich nutze die soziale Medien eher konservativ und sporadisch. Ich bin kein Fan vom Meta-Konzern und WA nutze ich vorrangig für Glückwünsche zu Ereignissen oder Informationen der Yogagruppe. Aus Chats und Gruppen halte ich mich raus, bei immer noch drei Schulkindern empfinde ich das als super nervend. Da gibt es eine Nachricht mit der eigentlichen Informationen und dann kommen gefühlt Hunderte mit Diskussionen darüber 😏.
Über einen Einladunsgcode habe ich nun seit ca. 2 Monaten die Möglichkeit auf Bluesky zuzugreifen. In den letzten zwei Wochen habe ich mich mal wieder etwas intensiver dort „umgeschaut“. Und dabei fiel mir auf, dass mir dort viele Meinungen nach dem klassischen „Schwarz-Weiß-Schema“ angezeigt wurden. Im Unterschied zu Facebook, da war ich vor vielen Jahren mal kurz unterwegs, überwiegen dabei eher, ich pauschalisiere jetzt einmal absichtlich, linke, vegane und grüne Themen.
Ich mag so etwas überhaupt nicht, weder, ich pauschalisiere schon wieder, von der „rechten“ noch der „linken“ Ecke. Die Welt ist nicht schwarz-weiß, sie hat viele Farben. Jede Sache hat Vor- und Nachteile, alles hat Konsequenzen. Es gibt nicht DIE (einfache) Lösung!
Ein Beispiel soll dies einmal demonstrieren. Es ging um Wahlen und Parteien. Nachdem ich verschiedene Posts gelesen habe, konnte ich für mich zu folgenden „Erkenntnissen“ gelangen:
- Ich muss wählen gehen.
- AFD, CDU, FDP, SPD, Linke, Wagenknecht, … sollte ich nicht wählen
- Es gibt doch genug andere Parteien (50!), aus denen ich wählen kann.
- Ob ich bei jeder Wahl, wie z. B. bei der Landtagswahl 2024, wirklich aus vielen Parteien wählen kann, dass möchte ich anzweifeln.
- Ich sehe mich nicht in der Lage, die Wahlprogramme von 50 Parteien im Detail zu lesen und zu vergleichen. Vielleicht könnte ich das zeitlich schaffen, aber ich möchte dies auch nicht. Parteien schreiben viel vor der Wahl. Und selbst wenn ich de Programme kenne, kann ich nicht unbedingt die Tragweite einzelner Programmpunkte im Detail abschätzen. Der „Durchschnittsbürger“ hat meiner Meinung nach dafür weder den Ehrgeiz, noch sieht er einen Sinn darin.
- Mir gefällt der Begriff einer Volkspartei, nur leider haben sich die Politiker der meisten Parteien vom Volk entfernt. Dem Begriff nach entspricht das (einfach gehaltene Kern-) Programm einer Volkspartei den Vorstellungen des größeren Anteils der Bevölkerung. Und das Programm wird dann nach Möglichkeit so umgesetzt. Anderenfalls wird eine faktenbasierende Begründung geliefert, warum nicht. Wie schon oben geschrieben, die Welt ist bunt und manche Idee funktioniert dann eben doch nicht. Es wird offen kommuniziert! Manche Entscheidungen sind schmerzhaft und erscheinen nicht für jeden sofort verständlich. Mit Kommunikation kann man da viel errreichen.