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Camper unter Strom (1)

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Beim Thema Strom im Camper gibt es viele Möglichkeiten und mit Sicherheit kein richtig oder falsch. Jeder sollte für sich die optimale Lösung finden. Hier folgen deshalb nur ein paar Gedanken, die ich mir für meine Ansprüche gemacht habe.

Da ich gelernter Elektroinstallateur bin, sollte das Thema ja kein Problem darstellen. Allerdings habe auch ich als „Fachmann“ entschieden, bei diesem Ausbau auf eine Lösung mit separater Batterie, Ladetechnik und Wechselrichter zu verzichten und eine Powerstation zu verwenden. Diese soll allerdings „fest“ in die Stromversorgung eingebunden werden. Hierfür habe ich mir eine entsprechende Schaltung mittels eines Schützes überlegt.

Im folgende führe ich nun meine Überlegungen pro Powerstation auf.

  1. Kosten: Man könnte statt einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LiFePO4) auch eine andere Technik wählen, dies erscheint mir jedoch für den Anwendungsfall Camper am besten geeignet. Auch eine Gel-Batterie gibt es nicht umsonst. Dazu kommen auf jeden Fall immer Ladetechnik und Wechselrichter, Installationsmaterial und eine geeignete Anzeigefunktion.
  2. Der Platzbedarf ist, gerade im Van, nicht gerade üppig.
  3. Die Technik wird fest verbaut und kann nur im Camper genutzt werden. Eine Powerstation kann im Zweifel z. B. auch mal im Haus oder im Garten nutzen. Der Camper wird ja als solcher nicht immer genutzt.
  4. Der Installationsaufwand ist auf jeden Fall höher wie bei der Nutzung einer Powerstation. Dort sind alle notwendigen Komponenten bereits verbaut.

Generell würde ich bei einem Ausbau eines Kastenwagens auf eine Lösung mit fest eingebauter Batterie, Solarpanel, Wechselrichter, … setzen und keine zusätzliche Powerstation nutzen.

Für den aktuellen Ausbau habe ich mich jedoch für eine Powerstation entschieden. Vorrangig möchte ich zwar auf Plätzen mit externer Stromversorgung übernachten, aber es gibt auch Plätze z. B. mit WC / Wasser, aber ohne Strom. Dabei werde ich auch die, zugegeben etwas teurere, Variante mit einem klappbaren Solar-Panel nutzen. Siehe dem Punkt 3. Im Zweifel kann ich das Panel auch mal auf das Autodach legen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich die Lautstärke der notwendigen Lüfter, vor allem beim Entladen, also bei der Nutzung. Hier sollte der Hersteller ein gutes Lüftermanagement haben, welches die Lüfter nicht immer in voller Drehzahl laufen lässt. Laut ist ja immer subjektiv, damit kann man sich auf Kommentare und Bewertungen nur bedingt verlassen. Da ich eine Powerstation mit LiFePO4 nutzen möchte, wurde der Pool der Geräte schon mal kleiner. Mir ist bewusst, das eine lange Haltbarkeit der Batterie nichts bringt, wenn die Elektronik der Powerstation vorher den Geist aufgibt. Auch deshalb habe ich mich für Anker entschieden, wirbt der Hersteller ja mit einer langen Haltbarkeit der Elektronik.

Der für mich schwierigste Punkt bei der Entscheidung für eine Powerstation war die Frage der Kapazität. Im Normalfall, also auf einem Stellplatz mit externer Stromversorgung, steht die Powerstation ja nur herum. Im anderen Fall müsste eine Powerstation als größten Verbrauch das Induktionskochfeld mit Strom versorgen. Aufgrund der Kosten habe ich jedoch entschieden, beim autarken Übernachten auf das Kochen mit Strom zu verzichten.

Ich werde stattdessen ein Campingkocher mit Gas nutzen. Für das Kochen eines Kaffees und Fertiggereichte sollte das ausreichen, ansonsten gibt es da halt kalte Küche. Als weitere Verbraucher plane ich aktuell noch das Laden von Tablet und Smartphone ein. Für diese Geräte werde ich Buchsen mit USB bzw. USB-C verbauen. Damit muss ich nicht immer direkt an die Powerstation ran. Die Nutzung des 230 V Ausganges möchte ich möglichst gering halten, da mit dem Wechselrichter weiterer, nicht nutzbarer, Leistungsbedarf entsteht.

Die Beleuchtung wird an die KFZ-Steckdose (12V, 10A) der Powerstation angeschlossen. Dabei werde ich einen „Verteiler“ mit zwei Steckdosen bauen, um auch die Wasserpumpe des Waschbeckens mit Strom zu versorgen. Zum Lesen und für „Notfälle“ habe ich eine mobile Lampe mit Akku vorsehen. Eine solche Lampe kann man im Auto immer gebrauchen. Wenn der Akku dann auch geladen ist…

Nun also zur Planung der notwendigen Kapazität beim autarken Übernachten (2 Tage).

  1. Tauchsieder: Das ausgewählte Modell hat einen Leistungsbedarf von 350 W. Laut Kunden soll es ca. 6 min dauern, bis das
    Wasser kocht. Nutzung 1 h, 350 Wh
  2. Beleuchtung: Es handelt sich dabei um ein Set von zwei Leuchten mit je 10 W. Das Licht wird jeden Tag für 3 h benötigt, ergibt dann also 60 Wh.
  3. iPhone und iPad laden, Leistungsbedarf ca. 20 W, Nutzung 4 h, ergibt dann 80 Wh
  4. Pumpe für Waschbecken, Leistungsbedarf ca. 30 W, Nutzung 1 h, ergibt dann 30 Wh

Die Powerstation „verbraucht“ selbst auch Strom. Ich rechne, bei vorrangiger Nutzer der 12V- und USB-Ausgänge mit 10 W. Nutzung 11h, ergibt dann 110 Wh.

Das Ganze ergibt dann in Summe 630 Wh benötigte Kapazität für 2 Tage. Das ist schon mal ein Richtwert für die Planung. Je höher die benötigte Kapazität, desto mehr steigen auch Preis und Gewicht der Powerstation. Das Versprechen von Anker zur langlebigen Elektronik, die Kundenmeinungen und Tests zum guten Lüftungsmanagement und ein sehr gutes Angebot bei eBay haben mich dann zum Kauf des Modells 535 mit 512 Wh einem 100 W Solarpanel bewogen. Das nächste Modell bei Anker hat schon 1024 Wh, was mir dann, auch mit dem Preis, zu viel ist. Schließlich soll ja vorrangig Landstrom genutzt werden. Und evtl. kann ja über das Solarpanel noch etwas Strom erzeugt werden. Und für alle Fälle habe ich auch noch einen kleinen Gaskocher (Aufsatz Gaspatrone).

Den Einbau und die Einbindung der Powerstation habe ich in einem anderen Post betrachtet.

Eine gute Übersicht von passenden Geräten findet man übrigens auch bei Heise.

 

 

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