Aus aktuellem Anlass – ein persönlicher Kommentar
Man sagt ja gern: „Aus aktuellem Anlass …“ – und genau das trifft es heute leider wieder.
Ich bin jemand, der seine jetzige Arbeitsstelle nicht zuletzt deshalb gewählt hat, weil der vorherige Arbeitgeber beim Thema Home-Office wenig Flexibilität zeigte.
Zu meinen Beweggründen hatte ich mich 2023 bereits ausführlich geäußert – das muss ich heute nicht wiederholen.
Was mir aber „zum Halse heraushängt“, ist die immer wiederkehrende Debatte um Neid und Missgunst, die sich hinter scheinbar „gerechten“ Regeländerungen verstecken.
Unter dem Vorwand, Ungleichbehandlungen zu vermeiden, soll nun auch bei uns das Home-Office neu geregelt werden – auf Druck des Betriebsrats. Und vermutlich nicht zum Besseren.
Klar: Nicht jeder kann oder will im Home-Office arbeiten. Genauso wenig verdienen alle gleich. Das Leben ist nicht gerecht – und das ist auch gar nicht der Punkt.
Hier geht es schlicht um Neid – und das macht mich müde.
Mein Vorgesetzter sagte dazu sinngemäß: „Das wird Menschen davon abhalten, hier anzufangen – und andere dazu bringen, zu gehen.“ Dem kann ich nur zustimmen. Besonders Letzteres trifft den Nerv.
An meiner Leistung gab es bisher nie etwas auszusetzen. Ich erledige meine Aufgaben auch außerhalb der regulären Zeiten – und zwar nicht, um Minuten zu sammeln, sondern weil ich es für richtig halte. Diese Diskussionen ermüden mich zunehmend.
Ich wünsche mir einfach mehr Vertrauen statt Kontrolle – und den Mut, auch mal gute Rahmenbedingungen zu verteidigen, statt sie aus falsch verstandener Gerechtigkeit einzuebnen.
Nur ein anwesender Mitarbeiter ist ein fleißiger Mitarbeiter?*