📰 Völkerrecht oder die Macht des Stärkeren
Der „Berliner Politikwissenschaftler und Welterklärer“ Herfried Münkler meint, künftig gelte nur noch das Recht des Stärkeren.
Für mich ist das keine neue Erkenntnis – das Völkerrecht wurde und wird schon immer nach Belieben ausgelegt.
Bei der Bewertung internationaler Konflikte zählt häufig weniger das Recht als vielmehr die eigene moralische Sichtweise.
Gerade deshalb wäre ein ganzseitiger Artikel sinnvoll, der hinterfragt, wie wir als Menschheit mit solchen Widersprüchen umgehen – und wie wir es besser machen könnten.
Doch leider bleibt der Artikel in der alten Logik gefangen: Er will uns offenbar nur davon überzeugen, dass der Umgang des Westens mit dem Völkerrecht in Ordnung sei – so wie er ist.
„Es gibt eine Theorie, die nennt sich „The Tragedy of the Common Goods“ und beschreibt ausführlich, dass dieses Prinzip zum Scheitern verurteilt ist. Insofern wird es in Zukunft keinen Hüter einer regelbasierten Ordnung geben. Auch die USA haben sich in der Zeit des unipolaren Momentums, als sie quasi der Hüter der Weltordnung waren, allzu oft als „Herr der Weltordnung“ aufgeführt. Statt „universalistischer Regeln“ wird es wohl in Zukunft global eher ein dünnes Regelsystem geben, das vielleicht zwischen den fünf großen Mächten einer Pentarchie ausgehandelt wird, das aber im Prinzip ein sehr viel dünneres Regelwerk ist als die Vorstellungen, die wir hatten.“ (https://pressreader.com/article/281565181753928)