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Für Erdgas sicher – für Atommüll nicht?

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 Ich durfte als Teil einer betrieblichen Exkursion vor zwei Jahren und damit als einer der letzten das geplante Endlager in Gorleben besichtigen. Dort wurde über 40 Jahre! Erkundungsbergbau betreiben, bevor aus politischen Gründen beschlossen wurde (1), alles abzubrechen und wieder zuzuschütten (2). 

Ein Beispiel für politischen und ideologischen Irrsinn in Deutschland. Milliarden an Finanzmitteln und die Arbeitskraft vieler fleißiger Menschen, das Wissen von Fachleuten werden damit ebenfalls als unnütz beerdigt.

Warum schreibe ich von Ideologie und politischen Fehlentscheidungen? Die Diskussion durfte ich schon auf Bluesky führen, wo sich besonders viele grüne „Fachleute“ tummeln. Die meinten, da dies ein Unterstützer des BSW schreibt, es sowieso falsch sein muss und die Aussagen eines Geophysikers nicht stimmen können, wenn ich nicht seinen Namen nennen würde. 

Ein Argument dieser „Fachleute“ war, dass Salzstöcke undicht sind bzw. werden. Dazu möchte ich mal mitteilen, dass in Deutschland große Mengen Erdgas in unterirdischen Speichern gelagert werden. Dabei werden neben ehemaligen Erdöl- und Erdgasfördergebieten auch sogenannte Kavernenspeicher genutzt. Diese werden in Salzstöcken erzeugt, da das dort Salz natürlich dicht ist. Der Geophysiker in Gorleben stellt dazu die nicht ernst gemeinte Frage, ob denn die Meere versickern würden. Ein weiteres Argument gegen Gorleben war, dass der Berg über die Jahrtausende auf die eingelagerten Behälter drücken und dies zerstören könnte. Bei diesem Argument sollte man sich fragen, welches Material die Kraft zur Zerstörung von Metallbehältern hätte, Salz oder z. B. Granit?

Zusammengefasst wird es, selbst bei einer zu befürchtenden „Schmalspurerkundung“ eines neuen Endlagers, was die meisten Bürger vermutlich nicht in ihrer Nähe haben wollen, sicher 20 Jahre dauern, bis ein Endlager aufnahmebereit ist. Danach müssen die radioaktiven Materialien aus den Zwischenlagern in das Endlager verbracht werden. Was vermutlich auch mehr als 10 Jahre dauern wird. Solange müssen wir Bürger in Deutschland weitere Milliarden für den Betrieb der Zwischenlager ausgeben. Zwischenlager die übrigens zum großen Teil ihre Betriebsgenehmigung erneuern müssen (3). Über das Gefährdungspotential durch innere und äußere Einwirkungen könnte man denn auch noch diskutieren. Auf das nächste Endlager bin ich echt gespannt, werde es mit großer Sicherhet jedoch zu meinen Lebzeiten nicht mehr erleben.

(1) https://www.fr.de/politik/gorleben-doch-nicht-getrickst-11669956.html
(2) https://www.spiegel.de/wirtschaft/atompolitik-salzstock-gorleben-wird-zugeschuettet-a-866188c1-4954-48ef-b735-ab62a83840a9
(3) https://www.endlagersuche-infoplattform.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/Endlagersuche/DE/2022/11_18-zwischenlagerbro.html


 

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