Wollen Sie wissen, welche Krankheit ihr Nachbar hat?
Mögen Sie ihren Nachbarn nicht? Demnächst finden Sie die Gesundheitsdaten von 70 Millionen Bürgern im Netz, evtl. auch die ihres Nachbarn. Er vielleicht jedoch auch ihre! Wenn Sie nicht widersprechen, was ich Ihnen nur raten kann.
Der Chaos Computer Club hat auf seinen Kongress gerade wieder mal verschiedenste Hacks gezeigt, darunter auch wie einfach Gesundheitsdaten abgerufen werden können. Ein lohnender Markt nicht nur wie geplant für die Pharmakonzerne, sondern auch für Hacker.
Wenn Sie also der Einrichtung einer ePA widersprechen möchten, finden Sie hier ein Formular. Herunterladen, ausfüllen, an Ihre Krankenkasse schicken. Das geht bei einigen Krankenkassen auch elektronisch. Nutzen Sie Ihre Chance für direkte Demokratie. Widersprechen Sie der Nutzung der ePA! Zeigen Sie damit der Politik, dass Sie Ihre privaten Informationen zu Ihrer Gesundheit nicht einem unsicheren System und damit für Dritte zugänglich machen wollen!
Hier noch Informationen und Argumente, warum an der ePA eher nicht „trauen“ sollte.
„Da für die neue Version der elektronischen Patientenakte keine PIN mehr für den Zugang in der Praxis erforderlich ist, ist nicht einmal mehr der physische Besitz einer solchen Karte für den Zugriff auf die entsprechende Patientenakte ab Version 3.0 notwendig. Die Kombination dieser verschiedenen Schwachstellen ermöglicht laut Tschirsich und Kastl den Zugriff auf alle 70 Millionen Patientenakten.“
„Die Forscher konnten durch simple Telefonanrufe bei Krankenkassen elektronische Gesundheitskarten auf fremde Namen bestellen. Der zeitliche Aufwand für diese Angriffe ist erstaunlich gering: Die Bestellung einer fremden Gesundheitskarte konnte in 10 bis 20 Minuten erreicht werden. Praxiszugänge ließen sich ebenfalls innerhalb weniger Stunden bis Tage erlangen.“