Zum Inhalt springen
Kategorien:

Panzer statt Passat – Deutschland rüstet auf. Endlich wieder Wirtschaftswunder!

Beitrags Datum:
Anzahl Kommentare: keine Kommentare

„Um die nötigen Kapazitäten zu schaffen, schlägt Atzpodien (Hans-Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie) vor, Produktionskapazitäten der kriselnden Automobilindustrie umzuschichten. Es würde dann nicht mehr heißen: Schwerter zu Pflugscharen, sondern: Personenkraftwagen zu Panzern.“

Na endlich mal wieder eine Idee mit Weitblick! Warum sich mit schnöder Mobilitätswende oder zukunftsfähiger Technologie aufhalten, wenn man auch gleich auf Krieg als Konjunkturprogramm setzen kann?

Natürlich: Deutschland braucht eine Armee, die militärische Stärke demonstriert – sagt man. Dass allein diese Denkweise den Irrsinn der Menschheit auf den Punkt bringt, ignorieren wir geflissentlich. Schuld sind ja immer die anderen. Immer.

Mir geht’s nicht einmal um die Armee an sich, sondern um das große Ganze. Was ich tragisch finde: Jahrzehntelanger Rückbau von Industrie, Kompetenzverlust in Wissenschaft und Technik – siehe Solarenergie, Windkraft, Kernkraft. All das wurde abgewickelt, Fachleute gleich mit entsorgt. Aber jetzt – jetzt ist die Zeit reif! Denn nichts bringt wirtschaftliche Stabilität so sehr wie neue Waffen, neue Feindbilder und neue Rüstungsdeals.

Und wenn dann der „Gegner“ aufrüstet? Dann sind wir moralisch entrüstet – und gleichzeitig erfreut: Hurra, endlich ein Grund für noch mehr Panzer!

An die tapferen Mitbürger, die heute mit Sturmgewehr und Selfiegrinsen vor Kampfgerät posieren: Ich hoffe, ihr lauft später mit demselben Elan und Lachen an die Front. Ich für meinen Teil werde nicht mitmarschieren – nicht aus Feigheit, sondern aus klarem Bewusstsein für das, was Krieg bedeutet.

Die Welt? Nicht zu retten. Die Menschheit? Vermutlich auch nicht. Vielleicht hat dieser Planet ja Glück – und wir verschwinden rechtzeitig, bevor wir auch noch die letzten Lebensräume unbewohnbar gebombt haben.

Die Erde braucht uns nicht. Wir brauchen sie. Aber das ist ja irgendwie auch schon wieder zu kompliziert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert