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Unwichtige Mitarbeiter und „abfallfreie“ Kernkraftwerke

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Der Landrat unseres Landkreises zeigt in einem Interview seine Kompetenz in der Energiepolitik. In dem Interview werden neben den üblichen, für die zukünftige Wiederwahl jedoch erforderlichen, Aussagen zu alternativen Energien auch „Informationen“ zu erforderlichen Atomkraftwerken gemacht. Interessant sind dabei seine Aussagen zur Kühlung mit Salz und abfallfreier Kernreaktionen. Ich wusste bis dato nicht, dass Salz auch kühlende Eigenschaften hat. Welches Salz ist damit eigentlich gemeint? Muss es Salz aus dem Himalaya sein oder aus dem Meer?

Weiterhin neu für mich war, dass man inzwischen Kernspaltungen ohne Entstehung von Radioaktivität durchführen kann. Gut, ich bin kein Atomphysiker und Politiker wissen ja eh viel mehr wie wir Bürger. Oder hat er seine Kenntnisse vielleicht aus diesem Artikel? Da steht auch etwas von Salz. Vielleicht sollte er Texte zukünftig etwas genauer lesen: „… Edwin Lyman von der US-Organisation Union of Concerned Scientists ist alles andere als überzeugt von der Idee: „Wir wissen so wenig über Flüssigsalzreaktoren – und dazu zählt auch der Dual Fluid Reaktor. Es gibt so gut wie keine Betriebserfahrung – und damit viele mögliche Komplikationen und Probleme bei der Sicherheit. Es ist schwierig, das alles seriös abzuschätzen. Für mich sind solche Konzepte reine Phantasie. …“
Meine Empfehlung, nicht nur an unseren Landrat, ist es, sich mehr um kommunale Politik zu kümmern und mehr auf wirkliche Experten zu hören.

In einem weiteren schönen Interview ging es um das Dauerthema Home-Office. Hierzu hat ja inzwischen fast jeder der Welt etwas mitzuteilen. Auch der Chef von Trigema:  „… Nein. Homeoffice gibt’s bei mir nicht. Wenn einer zu Hause arbeiten kann, ist er unwichtig. …“ 

Nun gut, dann sage ich ihm als unwichtiger Mitarbeiter, dass die IT in einem Unternehmen auch völlig überschätzt wird. Und klar, der Chef ist wichtig und dass vor allem, weil er immer da ist. Das restliche „Inventar“ einer Firma ist eh faul, vor allem wenn man es nicht kontrollieren kann. Und die fleißigsten (Büro-) Mitarbeiter sind immer früh um 06:00 Uhr da und widmen all ihre Zeit nur dem Unternehmen.

Und natürlich steigt man in der Karriereleiter nur, wenn man täglich (vor Ort) die Chefs „umschleimt“. Kompetenz und tatsächliche Arbeitsleistung wird, vor allem vom Leistungserbringer, immer noch völlig überbewertet.

Natürlich ist Kommunikation ungemein wichtig für die Produktivität. Es wirkt sich gravierend auf meine Leistung aus, wenn ich nicht jeden Tag mindestens 3-mal persönlich mit den Kollegen über das letzte Fußballspiel, den Blitzer auf dem Arbeitsweg und das schlechte Wetter reden kann. Telefonieren, Webkonferenzen, E-Mail und Chat sind auch so etwas von gestern. 

Und ja, im Home-Office gehe ich auch ständig mit meinem, nicht vorhandenen, Hund spazieren und habe deshalb natürlich keine Zeit zum Arbeiten.

Ich stimme der Aussage des Interviews zu, dass dauerhaftes Home-Office sicher nicht ideal ist und befürworte es auch nicht, nachzulesen in diesem Blog-Eintrag.
Aber ansonsten war dieser Artikel ein schönes Beispiel für eine Neid-Debatte eines „Unternehmensberaters“. Wobei ja externer Sachverstand für ein Unternehmen sowieso immer besser ist. Was wissen schon die eigenen Mitarbeiter?

 


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